Die Linguistik oder auch Sprachwissenschaft beschäftigt sich traditionell mit der Analyse und Beschreibung von sprachlichen Strukturen. Seit den ersten Arbeiten von Noam Chomsky vor etwa 60 Jahren entwickelte sich eine kognitionswissenschaftlich orientierte Linguistik, die sich mit der Sprachfähigkeit des Menschen als spezifischer Leistung des Gehirns auseinandersetzte. Hieraus entstand die Patholinguistik als eigenständiges, interdisziplinär angelegtes Fach. Sie integriert Erkenntnisse und Einsichten aus den Bereichen Linguistik, Psychologie, Pädagogik und Medizin, wobei vor allem der Neurowissenschaft und der Neurologie eine große Bedeutung zukommt.
Die Patholinguistik befasst sich mit der Erforschung von Sprachstörungen beim Erwerb von Sprache in der Kindheit oder beim Verlust der Sprachfähigkeit durch neurologische Erkrankungen, wie z.B. nach einem Schlaganfall oder bei neurodegenerativen Erkrankungen. Die Sprachfähigkeit umfasst dabei das Verständnis und die Produktion von mündlicher als auch schriftlicher Sprache, dem Lesen und Schreiben. Ein zentrales Interesse besteht an der Erforschung der theoretischen Grundlagen von Sprachstörungen und des Zusammenhanges von Sprache und Gehirn. Als angewandte Wissenschaft beschäftigt sich die Patholinguistik ferner mit der Entwicklung von diagnostischen Instrumenten und effektiven Therapieverfahren zur Behandlung von Sprachstörungen bei Erwachsenen und Kindern.
Die Psycholinguistik richtet ihr Interesse auf die Fähigkeit des Menschen, Sprache zu erwerben, zu verstehen und zu produzieren. Sie erforscht die kognitiven Prozesse, die zum Gebrauch von Sprache notwendig sind.
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